Kleine Allergiker – Allergien in der Kita und wie man damit umgeht
Kinder mit Allergien werden immer zahlreicher. Viele wissen gar nicht, wie man mit einem kleinen Allergiker Kind umgehen muss und worauf sie achten müssen. Auch in der Kita ist das ein wichtiges Thema, das man berücksichtigen muss, da stark ausgeprägte Allergien zur Gesundheitsgefährdung werden können. Wir haben Dir die wichtigsten Fakten zu Allergien hier zusammengefasst.
Gute Absprache bei Allergien ist wichtig
Bevor ein Kind in die Kita kommt, sollte mit den Eltern gut abgesprochen werden, wo genau die Allergien des Kindes liegen. Du als Erzieher musst wissen, wo die Gefahrenquellen für das Kind sind. Ist es vielleicht gegen Birke so stark allergisch, dass es zur Blütezeit nicht einmal raus gehen sollte? Oder reagiert ein Kind so stark, dass es nach einer allergischen Reaktion ein Medikament einnehmen muss? Solche Informationen sollten an alle Erzieher weitergegeben werden, am besten schriftlich festgehalten, damit man im Notfall oder bei Unsicherheit darauf zurückgreifen kann. Auch brauchen die Erzieher eine schriftliche Erlaubnis, um dem Kind bei Bedarf Medizin geben zu dürfen, falls die Eltern oder der zuständige Arzt nicht zu erreichen sind.
Und du bist raus – Ausgrenzung durch Allergien vermeiden
Das Kind selbst muss auch über die eigene Allergie aufgeklärt werden. So weiß es selbst im besten Falle, worauf es achten oder verzichten muss. Dadurch kann es sich bei Beschwerden auch direkt an die Erzieher wenden und ein schnelleres Agieren im Notfall ermöglichen. Es fühlt sich somit auch weniger ausgegrenzt, wenn alle Kinder etwas essen, aber es selbst als einziges etwas anderes bekommt. Gleichzeitig wird das Kind so zur Eigenverantwortlichkeit erzogen und es gibt ihm ein Stück weit die Kontrolle, in dem es selbst weiß, welche Lebensmittel es ablehnen muss.
Viele Eltern befürchten zudem, dass ihre Kinder durch eine andere Behandlung ausgegrenzt werden. Daher sollte auch den anderen Kindern erklärt werden, warum ein Kind der Gruppe manchmal gar nicht nach draußen auf das Außengelände darf oder keinen Kakao trinken darf. Offener Umgang ist wichtig.
Eltern der anderen Kinder über die Allergien informieren
Auch die Eltern der anderen Kinder sollten informiert werden. Oft kommt es vor, dass Eltern zum Geburtstag einen Kuchen backen, Süßigkeiten oder anderes mit in die Gruppe bringen. Mache die Eltern darauf aufmerksam, dass dabei auf bestimmte Dinge geachtet werden sollte, damit alle Kinder zusammen naschen können. Hilfreich dabei können Listen am schwarzen Brett sein, auf denen die Allergien in den einzelnen Gruppen aufgelistet werden.
Eine eigene kleine Nasch-Box für kleine Allergiker
Die Eltern können ihrem Kind auch eine kleine Kiste in der Kita deponieren. Sie kann zum Einsatz kommen, wenn spontan oder geplant in der Gruppe etwas genascht wird, was es nicht darf. So kann es sich aus seiner Kiste eine Kleinigkeit aussuchen und wird nicht gänzlich ausgeschlossen. Die Kiste kann gleichzeitig auch für Medikamente und schriftliche Anweisungen genutzt werden, auf die jeder Erzieher zugreifen kann.
Strategien zurechtlegen für die Kinder
Abgesehen von Medikamenten kannst Du Dir als Erzieher Strategien überlegen, wie Du es dem Kind auch noch erleichtern kannst. Wenn das Kind draußen nicht mitspielen darf, finde eine schöne Alternative für Drinnen. Vielleicht möchte ein Freund auch dem Kind eine Weile drinnen Gesellschaft leisten und ist nicht die ganze Zeit über von der Gruppe getrennt. Oder wenn die Allergie Juckreiz auslöst, kannst Du es versuchen aktiv abzulenken und Dich mit ihm beschäftigen.
Häufige Allergien bei Kindern
Viele Kinder leiden unter Neurodermitis als Symptom für eine Allergie. Besonders schlimm für die Kinder ist der damit einhergehende Juckreiz. Auch der klassische Heuschnupfen ist weit verbreitet. Dies sollte bei Verdacht auch unbedingt vom Arzt untersucht werden, da sich daraus auch Asthma entwickeln kann. Sinnvoll ist bei der Allergie die Pollenvorhersage vom Wetterdienst zu beachten. Anhand dessen kann man entscheiden, ob das Kind an bestimmten Tagen lieber drinnen bleiben sollte. Auch Tierhaarallergien und Hausstauballergien sind ebenfalls nicht selten anzutreffen. Lebensmittelallergien beziehen sich meist auf Grundnahrungsmittel. In den meisten Fällen vertragen Kinder in dem Rahmen keine Kuhmilch, Hühnerei, Fisch, Soja, Weizen oder Nüsse. Gerade bei Nüssen kann es oft sein, dass ein Kind zum Beispiel keine Haselnüsse verträgt, dafür aber Erdnüsse.
Allergische Anzeichen bei Kindern
Du hast den Verdacht, dass ein Kind Anzeichen einer Allergie zeigt? Es gibt ein paar sehr auffällige Symptome, die darauf hinweisen könnten: dazu zählt Niesreiz, Schnupfen, anfallartiger Husten, Hautprobleme, Atemnot und Pfeifgeräusche beim Atmen, tränende oder juckende Augen oder Magen-Darm-Beschwerden. Sprich mit den Eltern und empfehle Ihnen, sich zu informieren oder einen Allergietest machen zu lassen.
Wichtig: Allergien benötigen einen bewussten Umgang und eine Sensibilisierung, da sie in schlimmen Fällen stark gesundheitsgefährdend seinen können. Es bedarf einen guten Austausch zwischen Arzt, Eltern und Kita, um dem Kind so gut wie es geht einen normalen Kita-Alltag zu ermöglichen, ohne dass es sich stark ausgegrenzt fühlt.
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