Für Erzieher*innen: Welche Kita passt zu mir?
Kita ist nicht gleich Kita: Das stellen nicht nur Eltern bei der Auswahl fest, sondern auch Erzieherinnen. Von klassisch-konservativ bis zu absolut alternativ können Dir bei der Jobsuche viele Formen begegnen. Idealerweise hast Du bereits in der Ausbildung unterschiedliche Einrichtungen und Erziehungskonzepte in der Praxis kennengelernt. Wenn Du Dir nicht sicher bist, welche Kita zu Dir passt – wir geben Dir einen Überblick.
Öffentliche Einrichtungen vs. freie Träger
Kindergärten unter öffentlicher Trägerschaft gehören vielerorts zum Standard. Etwa ein Drittel der deutschen Kindertagesstätten sind an die Stadt oder den Landkreis angebunden. Für Dich als Erzieher bedeutet das meist, dass es festgeschriebene Personalschlüssel, Gruppengrößen und eine Vergütung nach Tarif gibt. Manche Städte geben außerdem ein klares pädagogisches Konzept vor, an das sich alle Einrichtungen halten müssen – andere lassen den Institutionen mehr Freiraum in der Konzeptentwicklung.
Freie Träger machen den Großteil, nämlich zwei Drittel, der Einrichtungen aus. Sie müssen sich meist über Kindergartenbeiträge, Förderer, Vereine und Spenden finanzieren. Die Unterschiede sind hier sehr vielfältig und Du solltest vorher genau die Ausrichtungen prüfen. Im Folgenden die wichtigsten Beispiele.
Welche Kita passt zu mir? Kirchliche Einrichtungen?
Wenn Du Dich mit den christlichen Werten identifizierst, bist Du in einer katholischen bzw. evangelischen Einrichtung gut unter. Zwar sind dort meist nicht nur Kinder strenggläubiger Eltern untergebracht, doch alle geben ihr Einverständnis, dass mit den Kinder gebetet wird, Bibelgeschichten gelesen, christliche Lieder gesungen und Kindergottesdienste gefeiert werden. Natürlich haben auch andere Glaubensrichtungen, religiös geprägte Stiftungen, Diakonie und Caritas ihre eigenen Kindergärten. Wie stark die kirchliche Ausprägung ist, hängt von den einzelnen Einrichtungen ab.
Montessori, Waldorf und Co?
Einrichtungen wie Waldorf oder Montessori werden oft durch Vereine getragen. Die Mitgliedsbeiträge können sich stark unterscheiden von städtischen und kirchlichen Trägern. Gemeinsam haben sie ihre Ausrichtung nach Konzepten und Schwerpunkten.
Die Waldorf-Pädagogik setzt beispielsweise auf die Nachahmung: Erwachsene – vor allem Eltern und Erzieher – sind Vorbilder. Die Kinder sollen sich entwickeln in einem Umfeld und mit Bezugspersonen, die dementsprechend „nachahmungswürdig“ sind. Kreative Entfaltung, musische Förderung sowie der Einklang mit der Natur und den Jahreszeiten sind weitere Schwerpunkte. Wenn Dir an der Förderung von eigenständigem Lernen liegt, könnten Montessori-Kindergärten für Dich passend sein. Entsprechend des Leitwortes: „Hilf mir, es selbst zu tun.“
Damit nicht genug, es gibt u.a. noch diese Konzepte:
Freinet-Kindergärten: Die Kinder übernehmen hier die Regie
Reggio-Kindergärten: Die Gemeinschaft vor allem mit den Eltern wird gefördert
Bewegungs-Kindergärten: Hier soll der allgemeinen Bewegungsarmut entgegengewirkt werden
Oder Natur- und Waldkindergarten?
Raus in die Natur – und zwar nicht nur bei Sonnenschein! Regen, Schnee, Hitze, dem können Du und die Kinder mit der richtigen Kleidung trotzen und die Umwelt im Waldkindergarten all ihren Seiten kennenlernen. Als Rückzugsorte gibt es meist nur Bauwagen und Hütten. Immer mehr Eltern wollen dieses Konzept für ihre Kinder, willst Du es auch für Deinen Erzieher-Alltag? Wenn Du die Natur liebst, viel Wert auf ökologisches Bewusstsein legst und findest, dass sich Kinder im Freien viel besser bewegen, spielen und lernen können, bist Du hier richtig.
Betriebskindergärten
Wenn Dir ein bestimmtes Arbeitsumfeld zusagt, kannst Du es beispielsweise bei Kindergärten probieren, die an Betriebe, Firmen oder Universitäten angegliedert sind. Vor allem große Konzerne bieten ihren Mitarbeitern dadurch mehr Flexibilität und familienfreundliches Arbeiten. Du steigst dann mitten rein in beispielsweise das quirlige Campus-Leben, wenn Du die Kids von Universitätsmitarbeitern und Studenten betreust – oder hast deinen Arbeitsplatz innerhalb einer schicken Firmenzentrale. Vorteil auch für die Erzieher: Wenn es Probleme gibt, zum Beispiel ein Kind erkrankt ist, sind die Eltern an ihrem Arbeitsplatz nicht weit entfernt.
Weitere Besonderheiten von spezifischen Einrichtungen
Abgrenzungen nicht immer einfach, denn es gibt zahlreiche Misch-Formen der verschiedenen Konzepte. Dazu kommen noch spezielle Schwerpunkte, die Deine Arbeit stark prägen werden. Wenn Du beispielsweise sprachbegabt bist, könnte ein mehr- oder fremdsprachiger Kindergarten perfekt zu Dir passen. Als Vegetarierin fühlst Du Dich in einer Einrichtung mit vegetarischer oder veganer Kost gut aufgehoben. Brauchst Du Deinen Freiraum neben der Arbeit sind Kindergärten mit Über-Nacht-Betreuung, flexiblen Bring- und Abholzeiten und ohne Schließzeiten während der Ferien vielleicht weniger Dein Fall.
Am Ende zählt jedoch Dein persönlicher Eindruck von der Institution und Deinen Kollegen. Da ist es dann manchmal auch gleich, welche Art von Kita es ist.
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