Als Erzieherin im Ausland arbeiten

Tapetenwechsel gefällig? Als Erzieherin ins Ausland? Warum nicht dort arbeiten, wo andere Urlaub machen – in Kairo, Costa Rica oder Kalifornien? Und das geht als Erzieher? Na klar, auch im Ausland gibt es deutsche Kindergärten, die nach geeignetem Erzieher-Personal suchen. Punkten kannst Du, wenn Du bereits während der Ausbildung Auslandserfahrung gesammelt hast. Hier haben wir einige Tipps für Erzieher mit Fernweh.

Als Erzieherin oder Erzieher ins Ausland gehen und dort arbeiten

Frankreich, England, Mexiko, China oder Dänemark – wenn Du bereit dazu bist, Auslandserfahrung zu sammeln, hast Du als Erzieher gute Chancen. Deutsche oder bilinguale Kindergärten gibt es praktisch in jedem Land. Natürlich wäre es ideal, wenn Du bereits Kenntnisse in der Landessprache mitbringst, aber nicht alle Kindergärten fordern das. In jedem Fall sollten Dir jedoch Sprachen liegen und eine Bereitschaft bestehen, Dich einer anderen Kultur und neuen Lebensumständen anzupassen.

Der Kontakt mit den zukünftigen Arbeitgebern läuft heute wie sooft erst einmal online ab. Die Erzieher-Stellen werden auf Seiten wie DeutscherKindergarten.org veröffentlicht, die Bewerbungsgespräche finden häufig über Telefon oder Video-Konferenzen (Skype, Facetime etc.) statt.

Stellenanzeigen aufmerksam lesen

Achtung: Wenn nicht ausdrücklich nach deutschen Fachkräften gesucht wird, kann es zu Problemen kommen. Eventuell wird die deutsche Ausbildung im Ausland nicht als gleichwertig betrachtet. Leider fehlen noch international anerkannte Ausbildungen, weshalb deutsche Bewerber manchmal nur Assistenzstellen erhalten.

Auswanderung: Chance oder Risiko für Erzieher?

Laut einer Umfrage des Verzeichnisses Deutscher Kindergärten im Ausland (VDKA) waren 2016/17 73 Prozent der Erzieherstellen in deutschen Auslandskitas unbefristet. In Europa sogar 84 Prozent. Das ist doch schon mal ein guter Schnitt, oder? Du musst Dich nicht sorgen, dass es bei dem Abenteuer Auslandsjob nur um eine kurzfristige Erfahrung geht – viele deutsche Arbeitgeber im Ausland streben demnach längerfristige Arbeitsverhältnisse an. Etwa die Hälfte der Arbeitgeber hilft bei der Beschaffung der Arbeitserlaubnis und bei der Wohnungssuche und sorgt für regelmäßige Fortbildungen.

Arbeiten als Erzieherin im Ausland – nationale Unterschiede beachten

Auch wenn Du Dich in deutschen Auslandskitas bewirbst, kannst Du nicht damit rechnen, dass überall die gleichen (deutschen) Standards vorherrschen. Du solltest also mit Deinem Arbeitgeber genau über die Dir wichtigen Themen sprechen: Wie viele Urlaubstage sind zum Beispiel landesüblich? Auch das Gehalt orientiert sich an den Lebenshaltungskosten und Lebensstandards vor Ort und kann daher sehr unterschiedlich ausfallen. Du musst genau kalkulieren. Selbst wenn das Gehalt nicht so üppig ist, bieten manche Einrichtungen zusätzliche Vorzüge für ihre Angestellten: Sie übernehmen jährliche Flüge in die Heimat, bezahlen die komplette Krankenversicherung oder stellen (günstige oder kostenlose) Unterkünfte.

Die Ausbildung zur Erzieherin im Ausland machen

Wenn Dich das Reisefieber bereits während oder direkt nach Deiner Ausbildungszeit packt, gibt es auch dafür viele Optionen. Die meisten deutschen Auslandskindergärten bieten befristete Praktikumsplätze an: von wenigen Wochen bis zu einem Jahr.
Alternativ kannst Du Dich für eine Aus- oder Weiterbildung im Ausland entscheiden, die allerdings mit gewissen Kosten verbunden ist. Für die Schweiz findest Du Kurse für die Qualifizierung zum „Fachmann/Fachfrau Betreuung“ beispielsweise über dieses Portal. In Österreich suchst Du nach Ausbildungen im Bereich „Kindergartenpädagogik“ über Seiten wie Ausbildungskompass. Aber denke daran: Viele pädagogische Ausbildungen und Studienabschlüsse im Ausland werden hier nicht vollwertig anerkannt. Es kann daher sein, dass Du bei Deiner Rückkehr eine Weiterbildung absolvieren musst, um als Erzieherin anerkannt zu werden.

Da die Anerkennung ausländischer Qualifikationen von jedem Bundesland unterschiedlich ist, solltest Du Dich vor Deiner Rückkehr informieren, wo Du als Erzieherin arbeiten möchtest.

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Von Mirjam Blake-Miethe

Medienwissenschaftlerin, Texterin, Journalistin, Träumerin

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