Erzieher Jobs Dresden – Stellenangebote suchen und finden
Die Situation ist für Erzieherinnen und Erzieher auch in Dresden nicht einfach. Derzeit fehlen nicht nur 500 Kita-Plätze, sondern auch Hunderte Erzieherinnen. Doch wo sollen diese so schnell herkommen? Da es auch mehr Interssierte als Ausbildungsstellen als Erzieher gibt und viele zudem die Ausbildung abbrechen, wird sich die Situation so schnell kaum ändern.
Aber Arbeit gibt es genug in Sachsen: Allein über 300.000 Kinder müssen im Bundesland betreut werden und das von derzeit nur 33.000 Erziehern und Pädagogen.
Offene Erzieher Jobs, nicht genug Qualität
Immer mehr kleine Sachsen wurden in den letzten Jahren geboren. Deshalb braucht das Bundesland ausreichend Erzieher, um aktuell ca. 50.000 Kinder unter 3 Jahren und 130.000 Kinder ab 3 Jahren (Zahlen: Ländermonitor Frühkindliche Bildung der Bertelsmann Stiftung) zu betreuen. Doch Sachsen hat davon längst nicht genug, wie ein Blick auf den Personalschlüssel der Kitas zeigt: In Krippengruppen kommt ein Erzieher auf 6,4 Kinder, in Kindergartengruppen einer auf 13,1 Kinder – die Bertelsmann Stiftung empfiehlt jedoch für Kinder bis 3 Jahre einen Schlüssel von 1 : 3,0 und im Kindergarten 1 : 7,5. Eine erschreckende Diskrepanz, eines der schlechtesten Ergebnisse im Bundesvergleich.
Sachsen müsste für den allgemeinen Qualitätsausbau zusätzlich 873 Millionen Euro pro Jahr ausgeben. Die Finanzierungslücke für 2021 und 2022 setzt die Bertelsmann Stiftung bei 758 Millionen Euro pro Jahr an. Keine allzu rosigen Aussichten.
Wenig Erzieher für Stellenangebote in Sachsen
Es gibt nicht nur viele offene Erzieher-Stellen in Sachsen, die Erzieher vor Ort wandern sogar immer häufiger in andere Bundesländer ab. Schuld sind u.a. die niedrigeren Gehälter, die Sachsens freie Träger an ihre Erzieher zahlen. Besser sieht es bei kommunalen Arbeitgebern aus, denn die Gehälter unterliegen dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes. Jährlich kommen zwar rund 2.000 Auszubildende aus Sachsen als fertige Erzieher auf den Arbeitsmarkt – jedoch ist nicht gesagt, dass diese auch dort bleiben. Offizielle Statistiken gibt es dazu nicht.
Erzieher in Dresden und Sachsen gebraucht
Die Landesregierung schätzte den Erzieher-Bedarf 2018 auf 22.500 Vollzeit-Erzieher, 2019 auf 23.946 und 2020 auf 24.482 Erzieher, so das Kultusministerium. 4.000 Erzieher werden 2020 etwa fehlen, so das Kultusministerium. Den Erzieher-Mangel verschärfen wird, dass in den kommenden Jahren zahlreiche Erzieherinnen und Erzieher in den Ruhestand gehen. Etwa jeder vierte staatlich anerkannte Erzieher in Sachsen ist 55 Jahre oder älter. In Gebieten wie dem Landkreis Görlitz und dem Vogtlandkreis wird sogar jeder dritte Erzieher in ca. 10 Jahren in Rente gehen.
Erzieher Jobs in Dresden
Im Vergleich zum ländlichen Raum sieht es für Dresden ein bisschen entspannter aus: Viele Erzieher zieht es eher in die größeren Städte. Allerdings macht sich der Mangel auch in der 543.800 Einwohner starken Landeshauptstadt bemerkbar – und die Erzieher werden erfinderisch. Laut Dresdner Wochenzeitung helfen die Erzieher sich gegenseitig und wechseln in Kitas, in denen die Lage gerade besonders kritisch ist (aufgrund von Krankheit, Schwangerschaften o.ä.). Dadurch seien in den 180 städtischen Einrichtungen allein im März 2018 830 zusätzliche Arbeitsstunden entstanden, was 21 Vollzeitstellen entspricht. Auf lange Sicht für die Erzieher kaum zu stemmen.
Deshalb bemüht sich Dresden darum, die Teilzeit-Erzieher in die Vollzeit zu holen, mit mäßigem Erfolg. Denn: Viele wollen aufgrund der eigenen Familie, wegen der körperlichen und psychischen Belastung durch den Beruf nicht noch mehr arbeiten.
Was machen die freien Träger in Dresden?
In der Dresdner Wochenzeitung malen auch die freien Träger ein trübes Bild: Es dauere etwa 5 Monate, bis eine offene Stelle beispielsweise in einem der zehn Betriebe der Diakonie Stadtmission Dresden neu besetzt werde. Auch dort müssen die Erzieher den Mangel durch Überstunden ausgleichen. Ansonsten helfe man sich durch Quereinsteiger und Personal von Zeitarbeitsfirmen.
Den richtigen Arbeitgeber in Dresden finden
Einen
Überblick über alle Kitas in Dresden gibt die Stadt auf ihrer offiziellen Homepage. Praktisch: Die detaillierte Suchfunktion kannst Du auch für die Bewerbungssuche nutzen und konkret nach Stadtteil, Öffnungszeiten, Pädagogik und anderen Aspekten suchen, die Dir für die Arbeit wichtig sind.
Mehr Bewerber als Erzieher-Ausbildungsplätze
An Interessierten mangelt es nicht. Jährlich wollen zwischen 250 und 300 Nachwuchs-Erzieher allein am Beruflichen Schulzentrum für Gesundheit und Soziales die Ausbildung zum Erzieher absolvieren – aktuell werden jedoch nur 56 Azubis genommen. Eine berufsbegleitende Ausbildung soll neue Kapazitäten schaffen. Um die Qualität zu halten, wird an den staatlichen Berufsschulen in Dresden und Bautzen darauf geachtet, dass nur Bewerber mit guten und sehr guten Noten aufgenommen werden – die privaten Schulen sind da weniger wählerisch, erheben jedoch Gebühren.
Quereinsteiger als Erzieher in Dresden
In Dresden hat man es auf Langzeitarbeitslose abgesehen, sie sollen zu Erziehern umgeschult werden. Das Programm heißt „JobPerspektive Sachsen“, die Förderung kommt von den Europäischen Sozialfonds (DAA), dem Jobcenter und der Arbeitsagentur. Die Quereinsteiger müssen sich drei Jahre lang an einem von 16 Ausbildungsinstituten zum staatlich anerkannten Erzieher weiterbilden lassen.
Genommen wird jedoch nicht jeder: Durch Gespräche und Tests wird sichergestellt, dass sich die Quereinsteiger für den Erzieherberuf eignen und Spaß am Umgang mit Kindern haben – auch durch das neunmonatige Praktikum innerhalb der Ausbildung lernen sie den Arbeitsalltag kennen. Für die meisten lohnt es sich, bereits vor ihrem Abschluss sind die Absolventen in spe auf dem Arbeitsmarkt heiß begehrt. Allerdings endet die Förderperiode 2020, eventuell springt die Stadt ein, um weiter zu fördern und für mehr Erzieher-Nachwuchs zu sorgen.
Mehr über das Programm erklärt die
offizielle Homepage.
Erhöhter Betreuungsbedarf im Dresdner Umland
Wenn Eltern es lieber etwas beschaulicher mögen, ziehen sie von Dresden beispielsweise ins nahe gelegene Radeberg. In einem Gespräch mit der Linken äußerte sich Radebergs Oberbürgermeister Gerhard Lemm kritisch: Ohne höhere Zuschüsse können auch dort die zusätzlichen Kosten für eine qualitativ hohe Kita-Betreuung nicht gewährleistet werden. Die Kita-Ausgaben seien um 20 Prozent gestiegen, der Zuschuss vom Freistaat jedoch nur um 15 Prozent. Den Zuschuss gibt es nur für eine tägliche Betreuungszeit von neun Stunden, doch einige Kinder sind 10 Stunden in der Kita. Gerade die Eltern, die zur Arbeit nach Dresden pendeln, wünschen sich flexiblere und noch längere Öffnungszeiten, um Beruf und Familie vereinbaren zu können.