Wie kann man sich gegen Grippe und das Corona-Virus in der Kita am besten schützen?
Gerade an Orten, wo sich viele Menschen auf einem Raum tummeln, ist die Ausbreitung von Viren optimal. Kita-Einrichtungen gehören da natürlich auch in diese Kategorie. Und jetzt, in der nasskalten Zeit, kündigen sich auch Krankheiten wie die Grippe an. Das erste Husten, die erste Rotznase — es ist kaum aufzuhalten. Doch was kann man in der Kita machen, um die Krankheitswelle so gering wie möglich zu halten? Und dann noch dieses Corona-Virus von dem man so viel hört und so wenig weiß. Wir haben Euch die wichtigsten Informationen – vor allem von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zusammengetragen.
Kranke Kinder gehören ins Bett!
Das ist wohl die oberste Regel: Kranke Kinder gehören auf keinen Fall in die Kita. Leider bringen Eltern immer noch zu oft ihre Kleinen trotz Krankheit in die Kita. Manchmal aus Zeitmangel wegen dem Beruf oder auch, weil der Nachwuchs unbedingt gehen möchte. So oder so, ist das ein absolutes No-Go. Kinder sollten zu Hause bleiben, bis sie nicht mehr ansteckend sind. Die Ansteckungsgefahr kann je nach Diagnose von den Eltern selbst oder einem Arzt abgeklärt werden. Doch die Regel gilt nicht nur für die Kleinen in der Einrichtung: Auch die Erzieher sollten sich nicht krank zum Arbeitsplatz schleppen, denn sie können genauso zur Viren-Schleuder werden. In vielen Kitas treibt der Mangel an Mitarbeiter viele trotzdem noch aus dem Bett, doch von einer unfitten Fachkraft und einem hohem Ansteckungsrisiko hat nun mal niemand etwas gewonnen! Kranke, egal ob unter den Kindern oder Erziehern, bedeuten im Endeffekt eine Doppelbelastung für alle.
Hygiene in den Räumen schützen vor Grippe
Die Sauberkeit und Hygiene in der Kita sind ebenfalls besonders wichtig – vor allem währed derzeit das Corona-Virus kursiert. Das betrifft sowohl den Einzelnen als auch die Einrichtung an sich. Die Räumlichkeiten sollten nach Feierabend gut durchgelüftet und gründlich gereinigt werden. Je nach Krankheit müssen auch spezielle Dinge noch mal extra gesäubert werden. Bei Läusen etwa sollten zudem Kissen und Kuscheltiere gewaschen werden.
Körperhygiene ist ein Muss
Jeder kann sich durch eine bewusste Hygiene des Körpers vor Viren und Bakterien schützen. Das fängt simpel an mit dem Händewaschen. Eine gute Regel ist die „Hände-waschen-und-bis-20-zählen“-Regel. Dabei geht es nicht nur um die Regelmäßigkeit, sondern um Gründlichkeit. Wichtig ist es, Seife zu benutzen und die Hände ordentlich zu reiben und danach auch gut abzutrocknen. Mit deinen Kleinen kannst Du das gut bei einem gemeinsamen Toilettengang üben.
Auch Rotznasen müssen abgewischt werden, bevor die darin enthaltenen Keime durch die Kinderfinger überall verteilt werden. Und auch wenn sich ein Kind übergibt, sorge dafür dass das Erbrochene schnell aufgewischt wird und desinfiziert wird – und sich die Kinder nicht in der Nähe befinden. Nutze selbst auch beim Reinigen immer Handschuhe.
Beim Windelwechseln kannst Du Dich ebenfalls bewusst schützen und Handschuhe und eine Schürze benutzen. Viele Erzieher können sich damit zwar nur schwer anfreunden, doch viele Einrichtungen sind von dem Extra-Schutz überzeugt.
Mit den Kindern das richtige Verhalten üben
Es gibt Kleinigkeiten, die Du Deinen Kindern beibringen kannst, damit sie Krankheitserreger nicht überall verbreiten. Zum einem ist das bereits erwähnte Händewasche überaus wichtig, aber es gibt noch mehr: Du kannst den Kleinen beibringen, beim Husten und Niesen nicht die Hand vor den Mund zu nehmen, die im weiteren Verlauf die Keime großzügig verteilen kann, sondern die Armbeuge nutzen. Halte sie zudem an, nur ihre eigenen Zahnbürsten, Bestecke und Becher zu benutzen. Hier zum Plakat „Richtig Hände waschen“ (PDF).
Eine gesunde Ernährung schützt vor Grippe
Auf die Ernährung hast Du zwar in den meisten Einrichtungen eher weniger Einfluss, doch ein Obstteller mit saisonalem und frischem Gemüse auf dem Gruppentisch kann Deinen Kindern über den Tag eine gute Portion Vitamine verschaffen und ihr Immunsystem so stärken. Du kannst auch den Eltern nahelegen, in der Zeit der Grippewellen vermehrt auf eine bewusste Ernährung zu achten und ihnen am Morgen ein Stück Obst oder Gemüse in die Brotdose zu packen.
Richtige Kleidung hilft auch gegen die Grippe
Wenn es nach draußen geht in die Kälte und den Matsch, muss für eine wetterfeste Kleidung gesorgt sein, damit sich keine Erkältung anschleicht. Achte bei den Kindern darauf, dass sie richtig angezogen sind, bevor sie an die frische Luft stürmen. Sollte ein Kind wiederholt zu dünn angezogen sein, mache die Eltern darauf aufmerksam. Denn regelmäßige Bewegung im Außenbereich ist ebenfalls wichtig für eine starke Immunabwehr.
Aufklärung hilft – vor allem bei Corona
Wichtig ist eine gute Kommunikation in der Kita. Die Eltern müssen aufgeklärt werden und über die aktuellen Krankheiten benachrichtigt werden. Die meisten Einrichtungen bedienen sich dafür Aushängen am schwarzen Brett. Aber nicht nur die Weitergabe der Diagnosen ist wichtig, sondern auch Tipps und Tricks gegen die Verbreitung. Auch hierfür kann eine prägnante Liste an empfohlenen Schutzmaßnahmen ausgehängt werden.
Gerade die Kleinen müssen ihre Immunabwehr noch trainieren und nehmen durch ihren geringen Schutzwall quasi alles an Viren und Bakterien mit, was in der Kita so ist. So wird die Einrichtung zu einem einzigen Tummelplatz für Erreger. Ganz verbannen lassen sie sich auch nicht, aber mit wenigen Handgriffen kannst Du die Ansteckungsgefahr minimieren.
Was tun bei Corona-Panik?
Derzeit sind alle Eltern extrem nervös, was den Corona-Virus (Covid-19) angeht. Zum Glück gehören die Kinder nicht zur Risikogruppe. Dennoch sollte man dran denken, dass auch viele ältere Erzieherinnen noch im Dienst sind für die eine Grippe auch immer eine Gefahr darstellt. Wenn Kinder im Urlaub waren, wäre es gut, die Eltern zu fragen, ob sie sich ggf. in einem Risikogebiet aufgehalten haben. So rät zum Beispiel das Kultusministerium Baden-Würtemberg:
„Alle Personen an Schulen und Kindergärten, die aktuell oder in den vergangenen l4 Tagen aus einem Risikogebiet zurückgekehrt sind, vermeiden – unabhängig von Symptomen – unnötige Kontakte und bleiben vorsorglich 14 Tage zu Hause. Die l4 Tage sind aufgrund der lnkubationszeit jeweils ab dem Zeitpunkt der Rückkehr zu zählen.“
So rät auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bzgl. des Corona-Virus:
„Erste Krankheitszeichen einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus sind Husten, Schnupfen, Halskratzen und Fieber. Einige Betroffene leiden zudem an Durchfall. Zeigen sich bei Beschäftigten der Bildungseinrichtung oder bei Kindern und Jugendlichen, die sich in einem Gebiet aufgehalten haben, in dem bereits Erkrankungsfälle mit dem neuartigen Coronavirus aufgetreten sind, innerhalb von 14 Tagen die oben beschriebenen Krankheitszeichen, sollten sie unnötige Kontakte zu weiteren Personen meiden und nach Möglichkeit zu Hause bleiben. Betroffene sollten ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt per Telefon kontaktieren und das weitere Vorgehen besprechen, bevor sie in die Praxis gehen. Bei Kontakt zu einer Person mit einer solchen Erkrankung sollten sich die Betroffenen an ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden. Das zuständige Gesundheitsamt kann über eine Datenbank des Robert Koch-Instituts (RKI) unter https://tools.rki.de/PLZTool/ ermittelt werden.“
Leider gibt es derzeit nur allgemeine Handlungsempfehlungen für Kitas, wie sie sich beim Corona-Virus verhalten sollen. Dennoch haben wir Euch ein paar informative Links zusammengetragen:
Für Kitas ist diese Seite von der Bundeszentrale sehr zu empfehlen: https://www.infektionsschutz.de/coronavirus-sars-cov-2.html#c11974
Srollt am besten runter zu dem Punkt „Material für Bildungseinrichtungen (Schulen, Kitas…)“. Hier findet Ihr zahlreiche Plakate, Filme und Infografiken zum Herunterladen und Aufhängen.
Hier findet Ihr die Corona-Virus-Information des Landes Baden-Würtemberg: https://km-bw.de/,Lde/Startseite/Service/2020+02+27+Informationen+zum+Corona-Virus
Wer es genau wissen will, informiert sich direkt beim Rober-Koch-Insitut: https://www.rki.de/DE/Home/homepage_node.html
Dennoch gilt auch hier: keine Panik! Die Risiko-Gruppe sind vor allem ältere Menschen mit Vorerkrankungen. Kinder zeigen meist nur milde Symptome. Aber auch hier gilt: Bei Kindern, die unter Atemwegserkrankungen leiden, sollte immer Vorsicht geboten sein. Bei Fragen zum Corona-Virus: sich am besten immer direkt an das zuständige Gesundheitsamt wenden.
Ansonsten gilt wie immer: Wir schaffen das!
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